SELLWERK im Interview mit Thomas Gahlert, CEO vom Online-Video Dienstleister videovalis
Bewegtbild – ein Begriff, der Programm ist. Jeder spricht davon und jeder konsumiert es. Aber was steckt dahinter und kann ich als Unternehmen davon profitieren? Wir von SELLWERK wollten es genau wissen und sprachen mit einem, der es wissen muss:
Experte Thomas Gahlert, Geschäftsführer der Videovalis Media GmbH & Co. KG, blickt auf über 13 Jahre Erfahrung in Führungspositionen im digitalen Marketing zurück. Seit 2012 führt er die Geschicke von videovalis. Das Unternehmen mit Sitz in Köln ist einer der führenden unabhängigen nationalen Online-Video-Dienstleister und bietet seit der Gründung im Jahr 2009 effiziente Wege für die Ausstrahlung und Vermarktung von Bewegtbild an.
Mehr Infos zum Unternehmen finden Sie unter videovalis.de.
Was steckt hinter Bewegtbild und was ist das besondere daran?
Bewegtbild ist das, was das Wort schon aussagt, bewegte Bilder. Aber am Ende des Tages ist es doch ein bisschen mehr. Es ist eine ansprechende Komposition von Story, Bild und Ton. Die meisten kennen Bewegtbild aus dem Fernsehen. Inzwischen hat sich die Mediennutzung aber verändert, sodass Nutzer Videos immer mehr über das Internet – sei es über Laptop oder Smartphone – konsumieren. Generell lässt sich sagen, dass Bewegtbild ein nachhaltiges Kommunikationsinstrument darstellt. Das Besondere daran: Bewegtbild ist das einzige Format, das sowohl Audio als auch visuelle Elemente verbindet. Das heißt im Endeffekt, dass alle Sinne des Zuschauers angesprochen und Informationen – sei es eine Markenbotschaft oder allgemeine Informationen zu Dienstleistungen oder Produkten – nachhaltiger kommuniziert werden und automatisch beim Nutzer nachhaltiger haften bleiben.
Für wen lohnt sich der Einsatz von Bewegtbild?
Da fange ich von hinten an: jedes Unternehmen möchte unterschiedliche Werbeziele erfüllen. Das kann unter anderem der Markenaufbau, die Bekanntheitssteigerung oder das Gewinnen von neuen Mitarbeitern sein. Für jedes dieser Ziele gibt es ein Format und für jedes Format gibt es ein Werbeziel. Das bedeutet: Jeder, der seine Ziele in Bewegtbild abbilden möchte, kann Bewegtbild als klassisches Marketinginstrument und Kommunikationsmittel einsetzen.
Ein Unternehmen hat sich als Hauptziel die Neukundengewinnung gesetzt – welches Videoformat würden Sie empfehlen?
Ganz klar: ein Werbevideo.
Worauf ist bei der Umsetzung eines Werbevideos zu achten? Welche Elemente sollten im Video enthalten sein?
Das ist eine interessante Frage. Denn nicht jedes Bewegtbild macht Sinn und nicht jedes Bewegtbild ist erfolgreich. Ein entscheidender Faktor ist die Videolänge. Die Spieldauer sollte immer affin zum Ausspielkanal passen. Zum Beispiel gibt es die Faustregel, dass ein Video im Internet nicht länger als 30 Sekunden dauern sollte. Ich persönlich empfehle um die 20 Sekunden. Im TV kann es dahingegen auch mal etwas länger sein. Außerdem sollte das Bewegtbild von der Produktion her eine gute Ausspielqualität besitzen. Aber das wichtigste ist, dass im Video ein gewisses Storytelling herrscht und es den Zuschauer unterhält.
Zum Thema Storytelling gibt es da eine Richtung, die sich besonders eignet – zum Beispiel witzig oder traurig oder hängt die Tonalität der Geschichte von der Unternehmens-Zielgruppe ab?
Das kommt auf das Werbeziel eines Unternehmens und auch auf das Produkt an. In erster Linie ist es aber empfehlenswert, dass das Video den Zuschauer emotional anspricht, von einer gewissen Unterhaltsamkeit geprägt ist und nicht tröge wirkt. Natürlich muss aber jeder für sich selbst entscheiden, was er persönlich als unterhaltsam wahrnimmt.
Heutzutage besitzt fast jeder ein Smartphone oder eine Kamera mit Videofunktion – eignen sich selbstgedrehte Videos oder empfehlen Sie eine professionelle Umsetzung?
Ein Video lebt von seiner Authentizität. Authentisch kann es sein, wenn es selbst gedreht wird. In der Regel kann der Schuss aber gewaltig nach hinten losgehen. Der Markt ist knallhart: je schlechter die Qualität des Videos ist, desto größer wirkt sich der negative Abstrahleffekt auf das Produkt beziehungsweise auf die Marke aus. Dementsprechend würde ich die Produktion von Bewegtbild wirklich in die Hände eines Profis geben und es als großen Bestandteil eines Kommunikationskonzeptes sehen, das von Anfang bis Ende durchdacht sein sollte.
Mit welchen Kosten kann ich als Unternehmen für die Produktion und Konzeption eines Videos rechnen oder richtet sich das nach dem individuellen Bedarf?
Das ist individuell. Die Kosten können sich von 400€ bis auf 25.000€ belaufen. Gerade bei Imagevideos von großen beziehungsweise größeren Unternehmen steckt ein riesiger Aufwand hinter der Produktion. Aber das muss nicht immer der Fall sein. Wie gesagt, spielt das Storytelling auch bei dieser Frage eine ganz zentrale Rolle. Ich habe zum Beispiel Erklärvideos gesehen, die ganz einfach und schnörkellos gemacht worden sind und der Witz über die Person im Video gekommen ist. Das hat dazu geführt, dass ich mich entspannt zurücklehnen konnte und mir das Video gerne angesehen habe.
Das Video ist fertig gestellt – über welche Kanäle kann ich es effektiv an meine Zielgruppe verbreiten?
Da gibt es die unterschiedlichsten Kanäle. Bevor das Video allerdings an meine Zielgruppe gestreut werden kann, ist es wichtig, eine Plattform für sich auszuwählen, auf der das Video hinterlegt und abgespielt wird. Beispielsweise lässt es sich bei YouTube einstellen. Automatisch kann ich dann auf den YouTube-Player zurückgreifen und das Video über einen Link verbreiten. Natürlich empfiehlt es sich auch hier, bei der Verbreitung von Bewegtbild auf das Knowhow von Experten zu setzen.
Aber kommen wir wieder auf die Kanäle zurück. Wie schon gesagt, gibt es eine Vielzahl unter anderem Blogs und Microblogs wie Instagram oder Twitter oder Communities wie YouTube oder Flickr. Natürlich können auch klassische Portale und Websites für das Produkt, das Unternehmen oder die Dienstleistung von Bedeutung sein. Auf diesen Kanälen lassen sich Werbeflächen für das Ausspielen von Bewegtbild buchen. Das Ganze nennt man in der Fachsprache Videoseeling und beinhaltet das Multiplizieren des Bewegtbildes. Natürlich sind auch die Social-Media-Kanäle hoch relevant. Facebook wird immer wichtiger, aber auch auf XING oder LinkedIn kann man inzwischen Videos verbreiten. Generell sind Videos die am häufigsten geteilte Gattung, sodass es Sinn macht, in den genannten Umfeldern entsprechend aktiv zu sein. Ganz wichtig sind auch Foren und Fachforen, in denen sich die Betreiber glücklich schätzen, wenn sie qualitativ hochwertigen Content, und das Video muss man eben als Content betrachten, weiter multiplizieren können.
Abschließend gibt es besondere Videotrends, die zukünftig für Unternehmen an Bedeutung gewinnen?
Ja, das sind zum einen 360 Grad Videos und zum anderen Videos ohne Ton. Cisco sagt z.B.in einer Studie, dass 2018 80% des Internettraffics Bewegtbild sein wird und davon ganz sicher, ein sehr hoher Anteil über mobile Endgeräte abgerufen wird. Also über ein Medium, bei dem der Ton für den Nutzer an Bedeutung verliert.
Fazit
- Jedes Unternehmen kann vom Einsatz von Bewegtbild profitieren.
- Erfolgsfaktoren für ein gutes Video sind: Videodauer, Ausspielqualität, Authentizität und das Storytelling.
- Storytelling umfasst die emotionale Ansprache der eigenen Zielgruppe und den Unterhaltungsfaktor.
- Kosten für Konzeption und Produktion von Videos richten sich nach dem individuellen Bedarf eines Unternehmens.
- Für das Multiplizieren von Videos eignen sich verschiedene Kanäle wie Instagram, YouTube, Facebook, Fachforen oder klassische Websites.