Kauft ihr lieber im Laden oder bestellt ihr über das Internet? Beides hat Vor- und Nachteile: Zum einen kann man online bestellte Produkte beim Kaufprozess nicht anprobieren oder in den Händen halten. Zum anderen muss man nicht in jedes Geschäft gehen und spart vielleicht an der einen oder anderen Stelle Geld. Webshop-Entwickler versuchen Schritt für Schritt die Vorteile des persönlichen Einkaufens auch in die digitale Welt zu übertragen und schaffen damit großartige Features, die unser Online Shopping zu einer besseren Erfahrung machen.
Neue digitale Lösungen
Online Shopping soll zu einem Erlebnis werden. Um das sicherzustellen, sind neue digitale Ideen für online Anwendungen ein Schritt in die richtige Richtung. Zum Beispiel bietet der Onlinehändler asos für Schuhliebhaber Videos von jedem Paar Schuhe an. So kann der Kunde den Schuh in Bewegung und von jeder Seite betrachten: fast wie beim Anprobieren zuhause.
So ähnlich funktionieren auch 360 Grad Fotos von Produkten. Wieder bei asos kann der Betrachter den Artikel nach Belieben drehen und sich ein Bild von allen Seiten machen. Dadurch wird vorgebeugt, dass er den Artikel nur aus einer Perspektive sieht. Allerdings gibt es diese Funktion bis jetzt noch nicht für alle Produkte, sondern nur für einen Teil (zum Beispiel Accessoires).
Um Produktbilder anschaulicher und aufregender zu gestalten, verändern sie sich durch Darüberfahren mit dem Mauszeiger. So kann das Produkt auf den ersten Blick von einer anderen Perspektive oder in einem anderen Zustand dargestellt werden. Zum Beispiel kann diese Regenjacke aus dem luca-shop gleich auf den ersten Blick auch im reflektierenden Zustand gezeigt werden.
Quelle: luca-shop.de
Ein besonders effizientes Tool beim Online Shopping ist der AR Fashion Assist von demodern. Einkaufen im Internet hat den großen Nachteil, dass man sich Produkte nicht direkt in seiner eigenen Umgebung vorstellen kann. Mit Augmented Realitiy könnte nun Abhilfe geschaffen werden. Durch den AR Fashion Assist kann ein Model, das das entsprechende Teil trägt in den Raum projiziert werden. So sieht man das Kleidungsstück angezogen, kann die Farben wechseln oder es aus nächster Nähe betrachten. Preis und Beschreibung sind direkt im projizierten Bild integriert. Wenn einem der Artikel gefällt, kann dieser geradewegs in den Warenkorb gelegt werden. So ähnlich funktioniert auch das Prinzip bei einer neuen IKEA App. Hierbei zieht ein Kunden die VR Brille auf und kann durch sie ein ganzes Zimmer eingerichtet mit IKEA-Möbeln und -aussttatung betrachten. Darauf kann er Farben oder Muster wechseln und direkt danach die Artikel, die ihm gefallen haben bestellen.
Schaffung von Mehrwert durch zusätzlichen Service
Das Stichwort Mehrwert kommt immer mehr zum Tragen, denn es lässt sich beobachten, dass der auf der Website angebotene Service immer weiter zunimmt. Im Vans Onlineshop wird dem Käufer, aufgrund einer Abfrage über seine Schuhe die er bereits trägt, eine Schuhgröße vorgeschlagen. Diese Funktion nennt sich der „FitFinder“. Und wieder einmal bemerken wir, dass der Webshop eindeutig versucht, die positiven Aspekte des persönlichen Kaufens zu annektieren. Kauft man nämlich seine Schuhe im Geschäft, ist das Risiko, die Schuhe könnten nicht passen, nicht gegeben.
Quelle: vans.de
Der Supermarkt REWE stellt in seinem Onlineshop verschiedene Rezepte zur Verfügung. Interessiert man sich für eines, kann man die Zutaten, die dazu benötigt werden mit einem Klick bei REWE bestellen und sich diese liefern lassen. Die Plattform zeigt sogar an, welche alternativen Zutaten verwendet werden können und der Kunde kann auswählen, welches Produkt er am liebsten kaufen würde. Alles in allem eine praktische Rundumlösung, die einem langwieriges Einkaufen erspart und nebenbei noch gute Inspirationen für Rezepte bietet.
Storytelling
Eine geschickte Form von Cross Selling ist das Erstellen von sogenannten Stories. Der AboutYou Onlineshop bietet zu verschiedenen Stoffen, Farben, Jahreszeiten oder Kleidungsstücken eine Zusammenstellung von Artikeln an. Jede Story wird mit ansprechenden Videos und Fotos ausgestattet. Oft werden Stories auch von bekannten Personen zusammengestellt , die dann ihre „Lieblingsoutfits“ präsentieren. Genauso macht das zum Beipsiel Lena Gercke. Dem Nutzer werden also verschiedene Artikel, die zu einer Themengruppe gehören geschlossen angezeigt. So wird die komplette Nutzerführung geändert, sie bleibt aber trotzdem effektiv und erfrischt die standardmäßige Bedienung einer Website.
Quelle: AboutYou
Auch bei asos werden einzelne Themenbereiche angeboten, die das Kleidungsstück an dem der Nutzer interessiert ist, um weitere Teile ergänzen und dem Kunden sozusagen einen ganzen Look anbieten. So muss der Kunde sich nicht selbst weitere Artikel auswählen, sondern bekommt alles zusammen nach Hause geliefert.
Fazit:
Webseiten werden immer besser und anspruchsvoller. Gerade Onlineshops müssen Vorreiter in der digitalen Entwicklung sein: ihr Ziel ist ja ihre Produkte zu verkaufen. Zur Zeit sind wir aber erst am Anfang und die technischen Möglichkeiten entwickeln sich schnell. Bald werden wir sehen, was die Onlineshop-Welt noch alles für uns bereit hält.