Netflix’s Marketing-Geheimnis: Strategien, die ihr euch abschauen solltet

Jeder kennt ihn: den Streaming Dienst Netflix. In den letzten Jahren hat dieser einen enormen Aufschwung erlebt und versorgte Ende 2017  über 117 Millionen Abonnenten weltweit mit neuen Serien und Filmklassikern. Die hohe Zahl an Nutzern kommt nicht von ungefähr: Sie entsteht und wächst immer weiter durch geschickt eingesetztes Online Marketing. Wie das Netflix – Erfolgskonzept funktioniert, erfahrt ihr jetzt.

Identifikation mit der Zielgruppe

Schon auf den ersten Blick fällt auf, dass sich Netflix auf den sozialen Medien sehr authentisch, humorvoll und nahbar zeigt. Das gelingt durch die Entwicklung eines eigenen Tons, der eher umgangssprachlich wirkt und sicherlich die jüngeren Nutzer anspricht. Ergänzt wird die lockere Sprache durch das Retweeten von Posts oder Inhalten, die von Fans erstellt wurden. All das zielt auf eine Identifikation und Gleichstellung des Unternehmens mit dem Nutzer ab und verkörpert gleichzeitig einen Unterschied zur eher seriösen Konkurrenz.

Hier Beispiele dazu:

Quelle: facebook.com/NetflixDACH/

Quelle: twitter.com/NetflixDE

Was wir daraus lernen können:

Es ist wichtig zu wissen, wie die eigene Zielgruppe tickt. Je besser man sie kennt, desto leichter fällt es, eine Verbindung im Marketing aufzubauen und den Kunden damit abzuholen. Außerdem lohnt es sich, einmal auf eher unkonventionelle Weise zu agieren und sich etwas von Mitbewerbern abzuheben.

Netflix macht sich einen Namen

Netflix setzt zudem viel auf die Personifizierung der Firma. Der Name „Netflix“ steht nicht nur für die Firma bzw. Streaming-Plattform an sich. Der Name repräsentiert auch die Beschäftigung des Serien-Streamings. Dies wird auch Deonym genannt, also Wörter, die von Namen abgeleitet sind, ähnlich wie Zewa oder Bobby-Car.

Produktankündigungen

Das gekonnte Einfügen des Erscheinungsdatums in die Beiträge beherrscht Netflix mit Perfektion. Es werden auf humorvolle Weise Erscheinungsdaten nächster Folgen in die Posts eingesetzt. Das Datum verbreitet sich durch teilen und liken wie von selbst. Mit dem Effekt, dass bereits registrierten Nutzern ein Anreiz geboten wird, weiterzuschauen und bei potenziellen Kunden das Interesse geweckt wird. Netflix zeigt sich auch hier eher als „Vermittler“ und nicht als eigentlich Werbetreibender.

Hier weitere Beispiele:

Quelle: twitter.com/NetflixDE

Was wir daraus lernen können:

Ein Release-Datum sollte zu etwas Positivem gemacht werden. Über verschiedene Kanäle kann beispielsweise ein Countdown oder eben diverse Ankündigungen gemacht werden. Man hat hier viele kreative Möglichkeiten, um neue Produkte bekannt zu geben und zu zeigen, dass sich das Warten lohnt.

Der Kunde im Mittelpunkt

Dadurch, dass Netflix von vielen Abonnenten fast täglich genutzt wird, entsteht nach einer Zeit ein relativ genaues Kundenprofil. Aufgrund der jeweiligen Präferenzen können neue Vorschläge gemacht werden, die dem Kunden dann per E-Mail unter dem Betreff: „Empfehlungen für…“ zugeschickt werden oder als Bildschirmbenachrichtigungen auf dem mobilen Endgerät erscheinen. Der Nutzer steht also immer im Mittelpunkt. Auch bei der Produktion von neuen „Netflix-Original-Serien“ wird darauf geachtet, die gerade aktuellen Präferenzen der Kunden aufzufangen und eigenen, qualitativ hochwertigen Content zu schaffen. So war es zum Beispiel bei der Serie „House of Cards“, die 2013 erschien. Hinzu kommt, dass die Mitgliedschaft im ersten Monat kostenfrei ist und man als „Neuzugang“ testen kann, ob der Service überzeugt. Im Gegensatz zu anderen Streaming-Diensten veröffentlicht Netflix alle Folgen auf einmal, was dem Zuschauer ermöglicht selbst zu entscheiden, wie und wann er was sehen will.

Was wir daraus lernen können:

„Der Kunde ist König“. Auch wenn dieses Sprichwort schon 100 Mal gefallen ist, stimmt es doch trotzdem noch. Die Bedürfnisse und Wünsche des Kunden sind bedeutend. Man sollte einen Weg finden, sie herauszufinden und zu analysieren. Außerdem braucht man einen zusätzlichen Dienst, den man anbieten kann und der das eigene Unternehmen hervorhebt.

E-Mail Marketing

Oftmals sind Kunden schnell durch ständige Spam Mails genervt. Netflix beschränkt sich hier auf ganz schlichtes Design und eine klare Botschaft. Zum Beispiel bekommt jeder User nach Ablauf der einmonatigen Mitgliedschaft eine Erinnerung oder dann wenn er einen Netflix-Gutschein eingelöst hat. Die Botschaft wird natürlich wie immer in einer eher freundlichen und einfachen Sprache übermittelt und der kommerzielle Effekt bleibt etwas im Hintergrund.

Mehrmals die Woche bekommt der Nutzer zudem Empfehlung oder Hinweise über Neuerscheinungen zugesendet. In jeder Mail ist zudem ein klarer Button mit dem Aufruf zum Handeln eingebaut. So zum Beispiel „Abspielen“ oder „Weiterschauen“.

Was wir daraus lernen können:

Vor allem bei E-Mails ist weniger mehr.  Besondere Ereignisse können und sollen als Anlass genommen werden, eine E-Mail zu versenden. Sich in Zurückhaltung zu üben, ist hier die bessere Strategie. Egal ob es sich um das Design oder die Häufigkeit handelt.

Fazit

Netflix hat erkannt, wie wichtig Online Marketing ist und hat dies komplett auf den Kunden ausgelegt. Der gebotene Mehrwert für den Kunden spielt eine große Rolle und es wird eine Beziehung zu jedem einzelnen aufgebaut, anstelle von den eintönigen typischen Transaktions-Momenten. Mit diesen Taktiken gilt Netflix als gültiges Marketing-Vorbild.

Genderdisclaimer: In diesem Blog werden geschlechtsspezifische Formulierungen verwendet, um den Lesefluss zu erleichtern. Alle Bezeichnungen gelten jedoch für alle Geschlechter gleichermaßen. Unsere Absicht ist es, niemanden auszuschließen oder zu diskriminieren. Respekt und Inklusivität stehen bei uns im Mittelpunkt.

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