Mit eigenen Fotos mehr Kunden ansprechen

Gerade in Zeiten von Instagram und Co. kommt es darauf an, immer wieder angemessen für Aufmerksamkeit zu sorgen. Ein Bild sagt in kurzer Zeit viel aus, wenn man ihm die Chance dazu gibt. In diesem Artikel möchte ich Dir ein paar Tipps und Hilfestellungen für Deine eigenen Fotos geben. Ich möchte Dir zeigen, was Du tun kannst und worauf Du achten solltest, um mit eigenen Fotos bei Deiner Zielgruppe zu punkten. Natürlich setzt das voraus, dass du in Deinem Unternehmen, selbst die Markenkommunikation steuern oder zumindest dabei mitwirken kannst.

 

 

Einheitlicher Stil für Deine Marke

Bevor Du anfängst zu fotografieren, denke darüber nach, wie du von Deinen Kunden gesehen werden möchtest. Überlege Dir, welches Gefühl Deine Kunden bei dem Gedanken an Dein Unternehmen haben sollen. Notiere Dir das in kurzen Stichpunkten und rufe sie Dir einfach vor den Fotos ins Gedächtnis. Das hilft Dir intuitiv bei der Motivwahl, der Wahl des Ausschnittes oder der Beleuchtung. Habe keine Angst davor und probiere es einfach aus.

 

Bessere Mitarbeiterportraits

Bevor ich gleich zu den fotografischen Aspekten komme, vergiss bitte nicht die rechtliche Seite: Hole Dir von jedem Mitarbeiter, den Du fotografieren möchtest eine schriftliche Erlaubnis. Suche am besten im Netz nach Mustertexten oder frage Deinen Rechtsbeistand.

Wenn das geklärt ist, überlege Dir die passende Umgebung für Deine Porträts. Schön sind immer Porträts im Arbeitsumfeld. Schalte die künstliche Beleuchtungen ganz aus und gehe mit Deinem Mitarbeiter in die Nähe eines Fensters. Stelle Dich selbst nicht direkt vor das Fenster, sondern versuche das Fensterlicht seitlich von Dir und Deinem Mitarbeiter zu positionieren. Versuche auch das Blitzen zu vermeiden. Meist sind die eingebauten Blitze zu klein und zu frontal für einen schönen Lichtcharakter. Erlaubt Deine Kamera eine manuelle Einstellung, so wähle eine möglichst große Blendenöffnung (kleine Blendenzahl) und keine zu lange Verschlusszeit (1/60s oder kürzer). Versuche auch einen Abstand von 1-2 Metern von Dir zu Deinem Mitarbeiter nicht zu unterschreiten. So bleiben die Personenproportionen natürlich. Ist dein Mitarbeiter zu klein im Bild, zoome heran, nimm ein anderes Objektiv oder beschneide später das Bild. Verwackelt das Bild, weil das Licht nicht ausreicht, dann erhöhe die ISO-Zahl. Das Sensorrauschen ist heutzutage meist zu vernachlässigen und besser als der ungünstige Lichtcharakter des Kamerablitzes. Mache ruhig ein paar mehr Fotos und wähle danach das beste aus.

 

Natürlich wirkende Fotos Deiner Räumlichkeiten

Um ansprechende Fotos Deiner Räumlichkeiten im Innenbereich zu machen, halte in diesem Fall die ISO-Zahl eher gering. Da das Licht innen meist nicht ausreicht, sind Belichtungszeiten von mehreren Sekunden dann normal. Das geht nur mit einem Stativ. Häufig wird für Innenaufnahmen ein starkes Weitwinkel-Objektiv genutzt, um die Räumlichkeiten größer und imposanter erscheinen zu lassen. Versuche die Blende relativ weit zu schließen (mind. Blende 11), um den gesamten Raum scharf abzubilden. Außerdem hat das oft einen gewünschten Nebeneffekt, dass sich je nach Objektiv die ein oder andere Lichtreflexion in einen Stern verwandelt.

Das Schwierigste bei Innenaufnahmen ist das sog. Mischlicht. Anders ausgedrückt: Das Licht von außen hat eine andere Farbe als das der Lampen innen. Und dann haben meist alle Lampen selbst noch andere Farbtemperaturen. Versuche die sog. Lichtfarben so ähnlich wie möglich zu halten. Sollte das nicht gelingen, stelle den Weißabgleich eher nach dem natürlichen Licht (Fensterlicht) ein. Wärmere Lampen sind angenehmer als blaue Fenster. Versuche auch innen die ein oder andere Lampe auszuschalten. Durch die längere Belichtung wird der Innenbereich hell genug und bekommt keinen zu starken Farbstich. Das solltest Du aber in jedem Fall tun: Alle Gasentladungslampen ausschalten. Dazu zählen Neonröhren genauso wie Energiesparlampen. Diese bringen sehr unnatürliche Lichtfarben ins Bild. Dem ungeübten Betrachter fällt das spät und meist auch erst im fertigen Bild auf.

Professionell gesehen könnte man die Situation mit viel Aufwand durch Lampenwechsel, mehreren Belichtungen und Blitzen an verschiedenen Stellen in den Griff bekommen. Trotzdem können schon diese wenigen Tipps zu einem guten Ergebnis beitragen. Bitte habe keine Scheu davor und teste es einfach aus. Man kann nie genug Bilder haben! 😉

 

Stockfotos – der schnelle Weg zu guten Fotos?

Der einfachste Weg ist es immer, schöne passende Fotos zu kaufen. Es gibt dafür verschiedene sog. Stockfoto-Agenturen. Diese Bilddatenbanken halten eine Unzahl an Bildern für jeden Anlass und jeden Geldbeutel vor.

Ich persönlich rate davon aber eher ab. Außer für Layoutvorschläge oder Moodboards ist eine sinnvolle Verwendung solcher Bilder eher begrenzt. Denn damit verliert man nicht nur Authentizität, sondern reiht sich auch in der Bildersuche plötzlich mit hunderten anderer Unternehmen der gleichen Branche ein. Du solltest mit Deinem Unternehmen aber nach Einzigartigkeit streben und damit Wiedererkennung bei Deinen Kunden schaffen. Dafür lohnt sich jedes eigene Foto!

 

Sind professionelle Fotos besser?

Naja das kommt natürlich immer darauf an. Grundsätzlich fasziniert mich jedes Eigenengagement gute Fotos zu machen und ich stehe jedem Interessierten gern mit Rat und Tat zur Seite. Doch manchmal passt es einfach nicht und man greift lieber auf die Erfahrung professioneller Fotografen zurück. Lass mich Dir auch hierfür noch ein paar Tipps mit auf den Weg geben. Fotograf ist nicht gleich Fotograf. Die meisten Fotografen sind auf Teilgebiete spezialisiert. Versuche dann natürlich immer den für Dich passenden zu finden. Besprich mit ihm vorher immer genau, was Du benötigst. Niemand kann ein Angebot erstellen ohne Deine genauen Anforderungen zu kennen. Achte darauf, dass Du für die Fotos die passenden Nutzungsrechte bekommst. Fehlen diese auf einem Angebot, dann kannst Du die Fotos danach auch nicht rechtssicher nutzen! Lass Dir das also immer schriftlich bestätigen und schrecke auch nicht vor zeitlich begrenzten Nutzungsrechten zurück. Je nach Motiv, macht eine Nutzung eines Mitarbeiterporträts nach 5 Jahren meist wenig Sinn. Seriöse Fotografen verklagen Dich danach auch nicht, wenn Du vergisst das Bild von der Website zu löschen. Sie erinnern Dich höchstens rechtzeitig daran und dann kannst Du mit ihnen zusammen nach Lösungen suchen.

 

Ich hoffe Dir mit diesen kurzen Tipps weitergeholfen zu haben. Wenn Du Fragen dazu hast, schreibe sie in die Kommentare oder berichte gern von Deinen Vorhaben!

 

 

Autorenprofil

Torsten Fritsche – Geschäftsführer bei den Lichtisten und Fotograf

Aus dem Berliner Agenturumfeld kommend, arbeitet Torsten Fritsche seit 2001 als Fotograf. Business- und Hotelfotografie gehören ebenso wie Panorama  und 360° Fotografie zu seiner Leidenschaft.

 

Bildquelle: © Urheber: Torsten Fritsche

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