Führungskräfte stehen heute vor nie zuvor begegneten Herausforderungen. Helfen Sie sich und Ihren Mitarbeitern, indem Sie sich umfassend vorbereiten.
Arbeitsalltag: Arbeit und Freizeit verschmelzen
Was ist Arbeit und was ist Freizeit? Eine Frage, die immer schwerer zu beantworten ist. Regelmäßig werden neue Studien publiziert, die darüber informieren, dass die früher deutlich erkennbare Grenze zwischen diesen beiden Lebensbereichen immer schwerer zu ziehen ist. Für viele Arbeitnehmer beginnt jeder Tag montags bis freitags mit derselben Routine, z.B.:
- 9–12 Uhr an Meetings teilnehmen
- 12–13 Uhr Mittagspause genießen
- 13–15 E-Mail-Inbox abarbeiten
- 15–17 Uhr andere Aufgaben erledigen
Doch auch nach der 9-to–5-Routine herrscht selten Feierabend. Dank Smartphones und Tablets sollen alle selbst dann ständig erreichbar sein, wenn sie eigentlich ihre Freizeit genießen sollten; auch im Urlaub wird so mancher Arbeitnehmer von seinem Chef kontaktiert.
Ein weiteres Problem der 9-to–5-Routine ist die oftmals fehlende Effizienz. Mitarbeiter werden von dringenden E-Mails und Anrufen vom Wesentlichen abgelenkt. Effizient arbeiten können sie häufig nur an anderen Orten, beispielsweise zu Hause – dem Ort, der eigentlich der Privatsphäre und Entspannung vorbehalten wäre.
Bleisure-Paradigma – Arbeit und Freizeit in Einklang
Für Führungskräfte und Arbeitnehmer liegt die Herausforderung heute darin, dass Sie Ihre Arbeitswelt und Freizeit harmonisch gestalten müssen. Dabei spricht man vom sogenannten Bleisure-Paradigma.
Immer mehr Menschen nehmen dazu an sogenannten Bleisure-Reisen teil (pleasure und business: Vergnügen und Geschäftliches). Laut dem Consumer Trends Report 2016 von Travel Weekly stieg die Nachfrage seit 2012 um sechs Prozent. Das hat auch einen guten Grund: Nie zuvor war es einfacher, seinen professionellen Aktivitäten von jedem Ort der Welt nachzukommen.
Das Bleisure-Paradigma spielt somit bei der Work-Life-Balance eine große Rolle, was moderne Führungskräfte längst erkannt haben. Sie verlängern ihre Business-Trips und die ihrer Angestellten um einige Tage, weil sie wissen, dass die Ergebnisse auf diese Weise besser werden. Dies bestätigt eine Umfrage von Bridgestreet Global Hospitality: Bleisure verbessert die seelische Verfassung eines Angestellten, was sich positiv auf dessen Loyalität zu seinem Arbeitgeber auswirkt.
Neue Führungskompetenzen sind nötig
Wie zuvor gesagt, haben nur einige Führungskräfte den Vorteil von Bleisure erkannt – und genau hier liegt die Herausforderung. Sie müssen neue Führungskompetenzen erwerben oder diese Ihren Führungskräften beibringen, damit sie lernen, über den Tellerrand zu schauen.
Der erste Schritt liegt darin, die Beziehung zwischen Angestellten und Führungskräften zu stärken. Oftmals herrscht eine sehr angespannte Stimmung, die auf die Hierarchie innerhalb des Unternehmens zurückzuführen ist. Einer Führungskraft sollten Angestellte zwar Respekt zeigen, ihr jedoch auch – ohne sich zu fürchten – offen ihre Meinung äußern können.
Knowledge-Worker – Wissen mit allen teilen
Ein weiteres Problem für Führungskräfte sind frustrierte oder gestresste Mitarbeiter, die nicht effizient arbeiten. Frust stellt sich insbesondere dann ein, wenn Mitarbeitern wenige Informationen zur Verfügung stehen oder diese träge übermittelt werden. Machen Sie Ihre Angestellten zum Knowledge-Worker, also einer Person, die stets informiert ist.
Unternehmen profitieren davon, denn Knowledge-Worker arbeiten effizienter. Über eine firmeninterne Plattform etwa kann er sich eigenständig informieren und sein Wissen teilen – z.B. zu bestimmten allgemeinen Themen oder auch seinem Fachgebiet. Je informierter Ihre Mitarbeiter sind, desto größer ist das Vertrauen in Führungskräfte und das Unternehmen.
Führungskräfte müssen flexibler denn je sein
Nie zuvor waren die Ansprüche an Führungskräfte so hoch wie heute. Sie müssen regelmäßig neue Führungskompetenzen erwerben, die Beziehungen zu Angestellten pflegen und darauf achten, dass die Work-Life-Balance im Unternehmen stimmt.
Der Artikel ist zwar bereits älter, aber immer noch aktuell. Ergänzen möchte ich noch die Digitalisierungs-Kompetenz einer Führungskraft (https://www.hrblue.com/welche-kompetenzen-benoetigt-ein-moderner-hr-manager/). Das wird in der heutigen Zeit immer wichtiger und sollte wirklich nicht vernachlässigt werden.