Corporate Social Responsibility (kurz CSR) ist mehr als nur ein Trend, doch was bedeutet Corporate Social Responsibility für KMUs? In Zeiten von Greta Thunberg und stetigen Arbeitsrechtsreformen wird eines klar – Verantwortung für Mensch und Umwelt zu übernehmen, entwickelt sich zu einem immer wichtiger werdenden Bestandteil unserer modernen Gesellschaft; auch für KMUs. Unter dem Titel Corporate Social Responsibility macht so gerade die Entwicklung einer optimierten gesellschaftlichen, ökologischen und sozialen Moral als Teil des nachhaltigen Wirtschaftens die Runde.
Wir zeigen Dir was Nachhaltigkeit für KMU’s bedeutet und wo der Unterscheid zwischen Corporate Social Responsibility und Nachhaltigkeitsmanagement liegt.
- Was ist Corporate Social Responsibility für KMUs?
- Charakteristika von Corporate Social Responsibility-Management
- Was gilt es bei der Corporate Social Responsibility für KMUs zu beachten?
- Aktuelle Entwicklungen im Corporate Social Responsibility-Management
- Corporate Social Responsibility-Tipps für KMUs
- Fazit: Corporate Social Responsibility für KMUs lohnt sich
Was ist Corporate Social Responsibility für KMUs?
Da Nachhaltigkeit ein teilweise schwer fassbarer Begriff ist, hier zunächst die wichtigsten Aspekte, die eine Corporate Social Responsibility mit sich bringt:
- Das Minimieren oder gar Vermeiden negativer Auswirkungen, die ein Unternehmen auf Menschen, Gesellschaft und Umwelt ausübt
- Das Einhalten anzuwendender Rechte innerhalb des Unternehmens
- Das Berücksichtigen der Interessen von Stakeholdern
- Einen Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung des Unternehmens leisten
Es wird deutlich, dass der Begriff Nachhaltigkeit sehr präsent im Corporate Social Responsibility-Management ist. Ähnlich wie beim 3-Säulen-Modell der Nachhaltigkeit basieren beide Ansätze auf den Pfeilern Ökonomie, Ökologie und Soziales.
Auch wenn die Parallelen unübersehbar sind, besteht eine Abgrenzung zum klassischen Nachhaltigkeitsmanagement. Nachhaltigkeitsmanagement verlangt eine Erarbeitung der Informationen, was als nachhaltig verstanden werden kann. Es handelt sich also um einen expertengetriebenen Ansatz. Das Corporate Social Responsibility-Management hingegen stützt sich auf die Kommunikation mit sämtlichen beteiligten Parteien. Gemeinsam muss ausverhandelt werden, was als verantwortungsvoll verstanden wird. Es wird also deutlich, dass sich das Corporate Social Responsibility-Management überwiegend auf das Unternehmen per se und seine Rolle im System bezieht.
Charakteristika von Corporate Social Responsibility-Management
Ginge es nach der jungen Generation, sollte wahrscheinlich jedes Unternehmen auf Corporate Social Responsibility-Management plädieren. Selbstverständlich ist eine gelungene Umstrukturierung aber immer mit einem gewissen Aufwand verbunden. Welchen Mehrwert bietet Corporate Social Responsibility mir als KMU also?
Zuallererst müssen natürlich die immensen positiven Effekte für Gesellschaft und Umwelt genannt werden. Corporate Social Responsibility ist keine zusätzliche Aktivität, sondern beeinflusst das Kerngeschäft maßgeblich. Die Kultur der Corporate Social Responsibility sollte dabei vom gesamten Unternehmen gelebt werden. Sobald ein Gespür für soziale und ökologische Verantwortung sowie nachhaltiges Wirtschaften verankert ist, spiegelt sich dies wiederum in der Wahrnehmung von außen wider. Eine Verbesserung des Images, eine höhere Attraktivität gegenüber Arbeitnehmern sowie die Festigung der Position im Markt sind dabei nur der Anfang. Zusätzlich können mittels Nachhaltigkeit auch beachtliche Einsparungen im Energie- und Ressourcenbereich gemacht werden.
Diese beiden Beispiele sind nur ein Ausschnitt einer schier endlosen Liste an positiven Effekten, die Corporate Social Responsibility für KMUs mit sich bringt. Damit diese Effekte auch in Deinem Unternehmen umgesetzt werden können, bietet es sich an, einen Blick auf die Kernaufgaben zu werfen.
Was gilt es bei der Corporate Social Responsibility für KMUs zu beachten?
Da im Zuge der Corporate Social Responsibility das Kerngeschäft umstrukturiert werden muss, empfiehlt es sich, die Integration verschiedener Nachhaltigkeitsaspekte in die Geschäftsprozesse zu integrieren. Das favorisierte Programm sollte dabei stetig überarbeitet und an die aktuellen Standards angepasst werden. Transparente Kommunikation ist eine Grundsäule der Corporate Social Responsibility.
Der Dialog ist essentiell – auch im Corporate Social Responsibility-Management. Nicht nur die Stakeholder, sondern auch die Gesellschaft sollte von Entwicklungen in Sachen Nachhaltigkeit informiert werden und von den Effekten profitieren. Diese Transparenz der Unternehmensprozesse kann sich zum Beispiel in gezielter Berichterstattung gegenüber den beteiligten Parteien, aber auch in bürgerschaftlichen Engagement widerspiegeln.
Sobald eine erfolgreiche Implementierung der Strategien gefruchtet hat, bietet es sich vor allem bei größeren Unternehmen an, die heimischen Standards in den Bereichen Umwelt, Gesellschaft und Governance konzernweit auszurollen. Auf diese Weise lassen sich zum Beispiel menschenrechtswidrige Ausbeutung wie in einigen Dritte-Welt-Ländern auf ein Minimum reduzieren.
Aktuelle Entwicklungen im Corporate Social Responsibility-Management
Das Konzept der Corporate Social Responsibility ist relativ jung und bis dato nur eingeschränkt an spezifische Richtlinien gebunden. Nichtsdestotrotz arbeitet vor allem die Bundesregierung an fest definierten Zielen, wie die Durchsetzung internationaler Arbeits- und Sozialstandards, die Fortsetzung der G7-Initiative für mehr Verantwortung innerhalb der Lieferkette und die Förderung von gleichen Wettbewerbsbedingungen in der fairen Produktion. Darüber hinaus ist in der Planung, die UN-Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte sowie eine verstärkte Offenlegung von relevanten Unternehmensinformationen umzusetzen.
Um die Reichweite von Corporate Social Responsibility zusätzlich zu fördern, werden jährlich besonders engagierte Unternehmen ausgezeichnet. Die Deutsche Post zählt zu den Vorreitern im Bereich Corporate Social Responsibility. Die Strategien: im Rahmen von Social Days werden Mitarbeiter von der Arbeit freigestellt, um verschiedenen sozialen Projekten nachzugehen. Hierzu zählen Themen wie der Waldschutz und die Unterstützung in der Flüchtlings- und Katastrophenhilfe. Darüber hinaus steht die Pflege des Images als multikulturelles und vielfältiges Unternehmen, in dem Homophobie und Ausländerfeindlichkeit keinen Platz haben, an oberster Stelle.
Corporate Social Responsibility-Tipps für KMUs
Der Einsteiger mag schnell von der Informationsflut der Corporate Social Responsibility überrollt werden. Wer eine strategische Planung nach den folgenden Schritten anstrebt, dem steht der erfolgreichen Umsetzung jedoch nichts mehr im Wege:
1. Corporate Social Responsibility Ziele definieren und festlegen
Jedes Unternehmen sollte sich vor der Strategieentwicklung informieren, welche Ziele des Corporate Social Responsibility–Managements für die eigene Unternehmensgröße und Branche überhaupt umsetzbar sind. Der aktive Austausch mit allen beteiligten Parteien wie den Mitarbeitern, der Geschäftsleitung, gemeinnützigen Organisationen, Geschäftspartnern aus der Wirtschaft und den weiteren Stakeholdern ist dabei unverzichtbar.
2. Corporate Social Responsibility in der Unternehmensstrategie verankern
Wie bereits zu Beginn erwähnt, darf Corporate Social Responsibility nicht als zusätzliche Aktivität sondern als Kerngeschäft verstanden werden. Die Strategien ziehen sich bestenfalls durch die gesamte Organisation und ihren sämtliche unternehmensinterne Prozesse hindurch.
3. Corporate Social Responsibility-Prozesse etablieren
Sobald sämtliche Ziele im Rahmen der Corporate Social Responsibility definiert wurden, können erste Prozesse im Unternehmen etabliert werden und auf ihre Tauglichkeit geprüft werden. Die Beobachtung und Evaluierung der Entwicklung ist fundamental um den Fortschritt des Unternehmens messen zu können.
4. CSR-Maßnahmen implementieren und messen
Wie bei beinahe jeder unternehmensinternen Umstrukturierung bietet es sich natürlich an, den Erfolg (oder auch Misserfolg) nach der Implementierung zu messen. Key Performance Indicator können dabei wertvolles Input geben, ob die Zielvorgaben erreicht wurden und ob die Entwicklung positiv verläuft.
5. Transparenz gegenüber den Stakeholdern kommunizieren
Die Stakeholder nehmen auch in der Corporate Social Responsibility eine essentielle Rolle ein und dürfen in der Prozessgestaltung nicht außer Acht gelassen werden. Einen besonders sympathischen Eindruck macht es da, sämtliche Auswirkungen des unternehmerischen Handelns gegenüber Umwelt und Gesellschaft offen zu legen. Nur durch eine transparente Kommunikation kann das Image des Unternehmens nachhaltig verbessert werden.
Fazit: Corporate Social Responsibility für KMUs lohnt sich
Es verhält sich ähnlich wie bei sämtlichen Bestrebungen in Sachen Klimawandel und Umweltschutz: jeder noch so kleinste Schritt zählt, um das Corporate Social Responsibility-Management in Unternehmenskulturen weltweit zu etablieren und auf diese Weise einen wertvollen Beitrag für Gesellschaft und Umwelt zu leisten.
Ganz abgesehen von den enormen positiven Effekten, die eine gelungene Umsetzung von Corporate Social Responsibility für Aspekte wie das Schonen von Ressourcen haben kann, profitiert natürlich auch das Unternehmen selber von einer Umstrukturierung. Aus ökonomischer und ökologischer Perspektive können so Betriebskosten durch Einsparungen im Energiebereich minimiert werden. Auch die Gesellschaft bekommt von dem nachhaltigen Engagement eines Unternehmens schnell Wind und die positiven Reputationen sowie die Profitabilität steigen. Der Umstrukturierung auf ein Corporate Social Responsibility-Management bietet somit einen unangefochtenen Wettbewerbsvorteil.
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