Gehören Sie zu den Amazon-Shoppern?
Ich auf jeden Fall! Kaum woanders findet man einfacher das gesuchte Produkt und kann Preise, Modelle, Farben etc. vergleichen. Ist man dann noch Prime Kunde profitiert man von kostenlosem und schnellen Versand und einem Video- und Musikstreamingdienst. Perfekt um sich nicht mehr von der Couch bewegen zu müssen.
Natürlich hat das alles auch Nachteile, dessen sind wir uns alle bewusst – und ich muss gestehen, dass ich noch zu den Menschen gehöre, die viel lieber durch die Stadt bummeln und in stationären Läden kaufen. Doch darum geht es heute nicht.
Amazon vs. Google
Wussten Sie, dass Google durch Amazon einen gefährlichen Konkurrenten erhalten hat? Schwer vorzustellen, da die beiden Konzepte so grundverschieden sind. Doch sind sie das wirklich?
Amazon bietet derzeit weltweit den größten Marktplatz an. Mit seinem breit gefächerten Sortiment, das vom Abendkleid bis zur Zumba-DVD reicht, und den ausgefeilten Filterfunktionen bei den Suchanfragen wurde der Marktplatz zur Suchmaschine. Google ist darüber natürlich „not amused“ und hat allen Grund dazu.
Amazon als Suchmaschine
Laut Forrester Research beginnen mittlerweile 39 % der US-Verbraucher ihre Produktsuche nicht mehr beim Suchmaschinengiganten, sondern direkt bei Amazon. Besonders Prime-Kunden verzichten immer häufiger auf Google. Aus diesem Grund konnte Amazon.com beireits 2015 ein Wachstum von 300 % der Suchanfragen zum Vorjahr verzeichnen – Tendenz steigend.
Amazon ist mittlerweile bei vielen Händlern als zweiter oder dritter Vertriebskanal vertreten. Trotz der Provision, die man dem Marktplatz abtreten muss, ist es recht einfach verdientes Geld, das man einnimmt. Gerade bei margenstarken Produkten ist der Obolus leicht verschmerzbar. Erwähnenswert ist hier, dass der Händler bei Amazon nicht für den bloßen Klick zahlen muss, sondern erst, wenn der Verkäufer wirklich etwas absetzen konnte. Gepaart mit der hervorragenden Filterfunktion ist das natürlich ein großer Vorteil gegenüber Google und auch seinem Produkt Google AdWords.
Das Google-Ranking hat viele Nachteile
Googles Manko ist auch das Ranking in den organischen Suchergebnissen. Bin ich wirklich auf der Suche nach etwas bestimmten, dann klicke ich schon mal auf „Seite 2“. Aber Hand aufs Herz: Wer von Ihnen ist schon mal über Seite drei hinausgekommen? Ich jedenfalls selten bis nie.
Die Händler sind also gezwungen Adwords Anzeigen zu schalten, um wenigstens bei den bezahlten Anzeigen auf der ersten Seite aufzutauchen. Aber erinnern wir uns an die 39 % der potentiellen Käufer, die direkt bei Amazon suchen – Händler haben nun Alternativen, günstigere und erfolgsversprechende Alternativen. Diese Tatsachen haben für Google natürlich einen herben Beigeschmack, da die Adwords Anzeigen zum Kerngeschäft der Suchmaschine gehören.
Sicherlich wird Amazon Google nicht ersetzen – zu verschieden sind die jeweiligen Ansätze. Allerdings wird die „Suchmaschine“ Amazon dem Suchmaschinenriesen einige Millionen Nutzer „abluchsen“ können.
Amazon wird wahrscheinlich auf lange Sicht die Suchmaschine für Produkte und Google die Enzyklopädie bilden.
Sind Sie bereits als Händler auf Amazon vertreten? Und wie sehen Sie die Entwicklung der Suchmaschinen? Diskutieren Sie mit!